SPD/UB-Fraktion zu Ortsbesichtigung und Bürgergespräch in Laudenbach

Veröffentlicht am 14.06.2023 in Fraktion

Umbauplanungen für die Schule sind in vollem Gange, und die SPD/UB Fraktion konnte sich live überzeugen, dass die Gebäudesubstanz hervorragend für das bauliche Vorhaben geeignet ist. Neben  Wohnungen werden für die Vereine modernisierte Räume geschaffen. Für die Freiwillige Feuerwehr Laudenbach soll ein Aufenthalts- sowie Umkleidebereich und endlich eine Fahrzeughalle errichtet werden, in der auch größere Fahrzeuge Platz haben. Der Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach ist auch der SPD/UB Fraktion ein wichtiges Anliegen. Dem bedeutenden Ehrenamt muss Respekt gezollt werden. Besonders lobenswert ist die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit. 

Gelingt es einen Investor für den Wohnungsbau an Land zu ziehen, so wird in Laudenbach ein Vorzeigeprojekt mit bezahlbarem Wohnraum entstehen. Gerade für junge Menschen, die sich in der Kernstadt bei der Wohnungssuche schwertun, wäre Laudenbach eine sehr gute Alternative.  

Auch die Zehntscheune profitiert, da die derzeit noch von der Feuerwehr genutzten Räumlichkeiten dann für einen barrierefreien Toilettenbereich umgenutzt werden können. Im oberen Bereich der Zehntscheune ist ein Erweiterungsbau angedacht, der dringend benötigten Stauraum bieten könnte. Ob der Anbau realisiert werden kann, ist noch nicht sicher. 

Die Fraktion konnte sich auch davon überzeugen, dass die Aussegnungshalle im Friedhof, der im Eigentum der Kirchengemeinde steht, Aufwertungsbedarf hat.

Beim weiteren Gang durch Laudenbach verwies der Ortsvorsteher auf das Entwicklungspotential im innerörtlichen Bereich. Im Schnitt seien derzeit immer „um die fünf Gebäude auf dem Immobilienmarkt“, so Martin Rüttler. Wünschenswert sei es, wenn die Kommune Flächen übernehmen könnte, um den innerörtlichen Bereich abzurunden, wie zum Beispiel oberhalb des Herkelsturm in der Herrgottstraße. „Doch ohne Verhandlungsmöglichkeiten mit den Eigentümern sei da nichts zu machen“, führte Martin Rüttler aus. Die Fraktion sieht es ebenfalls für wichtig an, innerörtliche Brachen zu schließen. Doch Voraussetzung ist stets, dass die Grundstückseigentümer realistische Preisvorstellungen und einen Verkaufswillen haben. Insgesamt tut sich viel im Gebäudebestand und bei kleineren Bauflächen. Die günstigeren Preise als in Weikersheim bringen für Laudenbach den einen oder anderen Zuzug.

Wie überall in der kommunalen Straßenlandschaft müssen auch in Laudenbach Straßen saniert werden. Da ist es sehr gut, dass Laudenbach einen Fronmeister hat, der - über den Bauhof entsandt -regelmäßig im Teilort Aufgaben übernimmt. Der Fronmeister kennt die Strukturen, schaut genau hin und erledigt anfallende Reparaturen, bevor sie zu größeren Problemen oder einem allgemeinen Ärgernis werden. „Insgesamt haben sich die Strukturen positiv verändert, der Umgang mit den MitarbeiterInnen vom Bauhof und in der Verwaltung sei partnerschaftlich“, machte der Ortsvorsteher deutlich. 

Beim anschließenden Bürgerschaftsgespräch war die regenerative Energie und der Klimaschutz das beherrschende Thema. Ein Bürger fragte, weshalb die Weinberge nicht für Freiflächen-PV herangezogen würden. Die SPD/UB Fraktion verwies auf den Kriterienkatalog, der Photovoltaikanlagen im sichtbaren Bereich derzeit noch verbiete. „Künftig könne sich das sicherlich noch ändern, da die Kriterien für Freiflächen-PV-Anlagen jährlich geprüft und bei Bedarf angepasst werden würden“, erläuterte die Fraktionssprecherin Anja Lotz. Daraufhin kam die Frage auf, wie es sein könne, dass wir fossile Energie nach Deutschland einführen, deren Herstellung in den Produktionsländern teilweise zu größten Umweltverschmutzungen führen würden und uns hier vor Ort über die Sichtbarkeit von umweltfreundlichen Alternativen den Kopf zerbrechen würden? Das sei scheinheilig!

Welche Möglichkeiten für Bürgergenossenschaften gibt es bei den Freiflächen-PV-Anlagen, war ein weiterer Informationswunsch. Günter Köhnlechner verwies auf den Kriterienkatalog: „Es gibt für Bürgerbeteiligungen und Ortsansässigkeit der Betreiber Priorisierung“, doch dürfe die Kommune den Landbesitzern nicht vorschreiben, in welcher Gesellschaftsform sie ihre Anlagen zu betreiben haben.“ Daraufhin bestätigte Martina Seyfer, es bestehe eine indirekte Bürgerbeteiligung, da die Kommune von jeder Kilowattstunde regenerativer Energie einen Obolus erhalte, der allen BürgerInnen zu Gute käme. Auch wären einige Unternehmen sowie Betreiber am Markt, die Bürgerbeteiligung bewerben,  ergänzte Anja Lotz. 

Im Anschluss verwies die Fraktion auf das kommunale Nahwärmekonzept. Die Gebäude, vor allem der Schulcampus mit Schwimmbad und die Turnhallen, benötigen ein regeneratives Wärme- und Energiekonzept. Hier sei man intensiv im Austausch und habe ein Gutachten in Auftrag gegeben. Für die Umsetzung der regenerativen Energieversorgung brauche es Partner, da die Stadt alleine hierzu nicht in der finanziellen Lage sei. „Gerade, wenn das Projekt größer, mit Anschluss von privaten Wohnhäusern, auch in der Innenstadt, und weiteren kommunalen Gebäuden, wie Rathaus, Logierhaus, gedacht wird, können wir als Kommune das nicht ohne Hilfe von außen leisten“, verdeutlichte Oliver Gutöhrlein. 

Wichtigen Gesprächsbedarf gab es auch bei der unechten Teilortwahl. „Die Rechtssicherheit hat oberste Priorität“, bewertete Martina Seyfer die Situation. Und weiter, „Sollte, wie in Tauberbischofsheim bereits zweimal geschehen, auch in Weikersheim die Wahl angefochten werden, so ist die Kommune über einen langen Zeitraum handlungsunfähig“. Anja Lotz sieht die Sorge, die Teilorte würden ohne die unechte Teilortswahl im Gemeinderat unterrepräsentiert sein, für unbegründet. „Zum einen sind die Gemeinderäte für die Gesamtkommune gewählt, und zum anderen plädiere ich dafür, dass die Ortsvorsteher, in Zukunft vielleicht auch Ortsvorsteherinnen, zu Beginn jeder Gemeinderatssitzung den Gemeinderäten aus den Teilorten berichten“, erklärte sie ihre Idee, die auch bei den Anwesenden Anklang fand. 

Zu fortgeschrittener Stunde wurde der Kindergarten in Laudenbach angesprochen. Er ist in kirchlicher Hand und bei gewünschten Verbesserungen ist die Kommune auf die Kooperation mit dem Träger angewiesen. Im Außenbereich würde sich die Kommune derzeit in Rücksprache mit der Kirche einbringen.

Nach dem regen Austausch bedankte sich die Fraktion beim Ortsvorsteher Martin Rüttler und der Laudenbacher Bürgerschaft für ihr Interesse und Zeit sowie das offene Gespräch. 

Anja Lotz

Fraktionssprecherin SPD/UB

 

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